Lese-Ansicht

Arztpraxis in Köln-Rodenkirchen, von Trint + Kreuder

Infrastrukturen |
Best Practice

Zentrum für ganzheitliche Medizin trint + kreuder

Eine zuvor lange leerstehende Villa in Köln-Rodenkirchen wurde vom Architekturbüro trint + kreuder umfassend saniert und zu einem medizinischen Zentrum ausgebaut. Die unterschiedlichen Stilrichtungen des Bestandsbaus sollten mit dem Neuen verschmelzen und wie die dort praktizierte Mischung aus klassischer Schulmedizin und alternativer Naturheilkunde eine Symbiose bilden.

Informationen zum Projekt
Architekt*innen

trint + kreuder d.n.a. architekten PartGmbB, Köln

Typologie

Arztpraxis

Bauvorhaben

Umbau

Fertigstellung

2006


Standort

Köln-Rodenkirchen

BGF

820 m2

Durch den Umbau zu einem Zentrum für ganzheitliche Medizin wurde das verwaiste, parkähnliche Grundstück in Köln wieder zum Leben erweckt. Die Anlage aus den 1920er-Jahren besteht aus einer Villa und einem Kutscherhaus. Erstere wurde um einen großzügigen Anbau im Untergeschoss erweitert. Die vielen Umbauten im letzten Jahrhundert lassen sich an den unterschiedlichsten Stilrichtungen im und am Gebäude erkennen. Besonders prägnant ist eine Treppenanlage aus den 1970er-Jahren. Ihre Granitstufen wurden von den Architekt*innen im Bodenbelag des Eingangsbereiches fortgeführt, alte Stuckdecken und Türen wiederhergestellt. Die Behandlungsräume erhielten einen neuen Bodenbelag aus Eichenholz. Insgesamt 14 dieser Behandlungsräume gibt es auf dem Gelände, darunter spezielle Räume für Innere Medizin, Ultraschall und EKG, Infusionen, Nuklearmedizin, Gynäkologie und Pädiatrie. Die meisten dieser Räume befinden sich in der Villa, zwei im Kutscherhaus und ein einziger im Anbau des Untergeschosses. Über den hinterleuchteten Empfang im Erdgeschoss der Villa gelangen die Patient*innen entweder in den Wartebereich im ehemaligen Gartensaal oder über die zuvor erwähnte Treppe in die darüberliegenden Geschosse. Jede Etage verfügt über eigene, den sich dort befindlichen Behandlungsräumen zugeordnete Sanitäranlagen und Wartebereiche. Ein Labor befindet sich im ersten, der Personalaufenthaltsraum im zweiten Obergeschoss. Das durch den großen Anbau erweiterte Untergeschoss beherbergt die Umkleideräume für das Personal, ein Archiv, Lager- und Technikräume sowie einen Seminarsaal mit angeschlossenen Werk-, Computer- und Behandlungsräumen.

Quelle: tkdna
Quelle: tkdna
Quelle: tkdna
Warum handelt es sich um ein Best-Practice-Beispiel?

Das parkähnliche, etwa 1600 m² große Grundstück bietet ausreichend Außenflächen, um im Bedarfsfall temporäre Räume zu errichten. Das Grundstück und die Aufteilung der Räumlichkeiten in unterschiedliche Gebäude ermöglichen zum einen dezentrale Erschließungsmöglichkeiten und zum anderen die Kohortierung von Patient*innen. Die Erschließungsflächen in der Infrastruktur sind zwischen den Räumen großzügig dimensioniert, sodass ausreichend Bewegungsfläche vorhanden ist. Die Patient*innen können auf insgesamt vier Wartezonen verteilt werden, sodass im Bedarfsfall Personen mit Infektionsverdacht kohortiert werden können. Alle Behandlungsräume verfügen über eigene Lagerflächen, womit die Wege für das Personal kurz gehalten und Arbeitsprozesse unterstützt werden. Auch die dezentral angeordneten Sanitäranlagen verkürzen Wege innerhalb des Gebäudes und unterstützen Kohortierungsmöglichkeiten. Durch die Anordnung der Flur- und Wartebereiche wird eine Querlüftung ermöglicht.

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Alten- und Pflegeheim in Salt, Girona, von Pinearq + brullet de luna arquitectes

Infrastrukturen |
Best Practice

Alten- und Pflegeheim in Salt, Girona von Pinearq + brullet de luna arquitectes

In Salt, einem Stadtteil von Girona, entstand zwischen 2005 und 2009 der Martí i Julià Hospital Park. Teil des Gesamtkomplexes ist ein Altenpflegeheim mit angeschlossenem Tageszentrum, welches drei unterschiedliche Stationen mit Platz für insgesamt 126 Patient*innen beinhaltet. Hohe Oberlichter und großzügige Fensterflächen lassen viel Licht ins Innere der klar strukturierten Pavillons.

Quelle: PINEARQ Architects + brullet de luna arquitectes
Quelle: PINEARQ Architects + brullet de luna arquitectes
Quelle: PINEARQ Architects + brullet de luna arquitectes
Quelle: PINEARQ Architects + brullet de luna arquitectes
Quelle: PINEARQ Architects + brullet de luna arquitectes
Informationen zum Projekt
Architekt*innen

Pinearq + brullet de luna arquitectes, Barcelona

Typologie

Alten- und Pflegeheim

Bauvorhaben

Neubau

Fertigstellung

2009


Standort

Girona, Spanien

BGF

12.413 m2

Anzahl der Plätze

126 + 50 im Tageszentrum

 

Quelle: PINEARQ Architects + brullet de luna arquitectes
Quelle: PINEARQ Architects + brullet de luna arquitectes
Quelle: PINEARQ Architects + brullet de luna arquitectes

Das Altenpflegeheim bildete den letzten Bauabschnitt des Gesamtkomplexes Martí i Julià Hospital Park, welcher ebenfalls von Pinearq + brullet de luna arquitectes geplant wurde. Die drei eingeschossigen und durch Innenhöfe unterteilten Pavillons schließen an das schon bestehende Tunnelsystem und die vorhandenen mechanischen und elektrischen Anlagen des Gesamtkomplexes an und sind somit unterirdisch und oberirdisch miteinander verbunden. Jeder Pavillon bildet eine Station. Sie beherbergen eine Geriatrische Station, eine Psychogeriatrische Station und eine Station für Menschen mit Demenz mit jeweils 21 Zimmern. Zusätzlich wurden ein Geriatrisches Tageszentrum und ein Tageszentrum für Menschen mit Demenz integriert. Der Aufbau der einzelnen in Sichtbeton gehaltenen Pavillons folgt immer dem gleichen Prinzip. Die 21 Doppelzimmer sind an der Außenfassade um einen zentralen Kern herum angeordnet, welcher Dienstleistungs- und Betreuungsbereiche, einen Therapieraum, eine Küche und den Pflegestützpunkt beinhaltet. An der Südseite des Pavillons befindet sich der große Aufenthaltsbereich mit diversen Sitzmöglichkeiten und einer sich zur Terrasse hin öffnenden Fensterfront. Die Aufenthaltsbereiche werden durch großzügig angelegte Oberlichter hervorgehoben, durch die sich die lichte Raumhöhe an manchen Stellen im Vergleich zu den Fluren und Patient*innenzimmern fast verdoppelt. Jedes Zimmer für Patient*innen verfügt über ein eigenes Bad, weitere Sanitäranlagen sind im Versorgungskern integriert. Darüber hinaus sind einige Zimmer mit einem Zugang zu einer kleinen, eigenen Terrasse ausgestattet. Zur besseren Orientierung ist jeder Einheit eine andere Farbe zugeordnet, welche sich sowohl im Mobiliar als auch in den Holzoberflächen im Innenraum widerspiegelt. Die Innenhöfe sorgen in Verbindung mit den großen Oberlichtern für eine gute Belichtung aller Räume. Das Tageszentrum bildet das Rückgrat der drei Pavillons. Das Geriatrische Tageszentrum und das Tageszentrum für Menschen mit Demenz teilen sich eine Anmeldung, Arztpraxen, Krankenpflege sowie Rehabilitations- und Lagerräume. Am nördlichen Ende ist zudem eine Station für geriatrische Diagnose und Demenzdiagnose integriert, bestehend aus einem Warteraum, einem Besprechungsraum und fünf Sprechzimmern. Weitere Therapiemöglichkeiten befinden sich im Untergeschoss. Tiefe Einschnitte in den Boden auf der östlichen Seite des Gebäudes versorgen auch diese Bereiche mit Tageslicht.

Quelle: PINEARQ Architects + brullet de luna arquitectes
Quelle: PINEARQ Architects + brullet de luna arquitectes
Warum handelt es sich um ein Best-Practice-Beispiel?

Jeder Pavillon verfügt neben den gemeinsamen und großzügig dimensionierten Bewegungsflächen über eine eigene, dezentrale Erschließung, sodass Begegnungen unterschiedlicher Personengruppen wenn nötig, auf ein Minimum reduziert werden können. Jeder Pavillon verfügt zudem über eigene und teilweise überdachte Außenflächen, sodass eine Erschließung über den Außenraum stattfinden kann und diese Außenräume auch als Aufenthaltsbereiche genutzt werden können. Durch die Aufteilung der drei Stationen in eigenständige Pavillons ist im Bedarfsfall eine Kohortierung der einzelnen Personengruppen sowie der Pavillons in eigenständige Einheiten möglich. Dezentrale Sanitäranlagen ermöglichen zudem kurze Laufwege. Die Struktur der Stationen ist einfach gestaltet und übersichtlich. Eine gute Orientierung wird darüber hinaus über farbliche Markierungen der Wände und des Mobiliars gewährleistet.

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Arztpraxis Praxiszentrum in Burglengenfeld, von Pure Gruppe

Infrastrukturen |
Best Practice

Praxiszentrum Burglengenfeld von PURE Gruppe

Im Oberpfälzischen Burglengenfeld plante die PURE Gruppe ein neues Praxiszentrum in einem schon existierenden Rohbau eines Geschäftshauses. Die vier dort behandelnden Allgemeinmediziner*innen teilen sich die Nutzfläche von 290 m² und einen acht Meter langen Empfangstresen, der das Herzstück der Praxis bildet.

Quelle: PURE GRUPPE
Informationen zum Projekt
Architekt*innen

PURE Gruppe Architektengesellschaft mbH, Regensburg

Typologie

Arztpraxis

Bauvorhaben

Umbau

Fertigstellung

2013


Standort

Burglengenfeld, Bayern

BGF

318 m2

Quelle: PURE GRUPPE
Quelle: PURE GRUPPE
Quelle: PURE GRUPPE
Quelle: PURE GRUPPE

Beim Betreten der Praxis im 1. Obergeschoss werden die Besuchenden von einem acht Meter langen Tresen empfangen, der im Zentrum platziert das Herzstück der Praxis bildet. Von dort können die Patient*innen auf das Wartezimmer direkt gegenüber, auf eine der beiden Kurzwartezonen im Flurbereich oder in die Sprech- und Behandlungszimmer verteilt werden. Ziel der Planenden war es, die Räumlichkeiten entsprechend ihrer Anforderung an Diskretion um den zentralen Empfangstresen anzuordnen. Hinter dem Empfangstresen befinden sich die Personalräume: das Backoffice, der Sozialraum, ein Büro inklusive Archiv und ein Umkleideraum mit angeschlossenem WC für die Mitarbeitenden. Die Gemeinschaftspraxis verfügt über vier Sprechzimmer. Sie liegen an der nordöstlichen Seite des Gebäudes und sind über Türen miteinander verbunden. Ihnen gegenüber liegen zwei Räume für Ultraschalluntersuchungen, eine in eine Wandnische eingelassene Kurzwartezone und ein etwas größerer Raum für EKG-Untersuchungen. Auf der gegenüberliegenden Seite der Praxis und damit nicht an die Außenfassade angeschlossen befinden sich eine Garderobe, die Sanitäranlagen für Besuchende, ein Labor und die zweite Kurzwartezone. Die Wände hinter dem Tresen und den Sitznischen sind mit Natursteinen verblendet, alle anderen Wände wurden weiß verputzt.

Warum handelt es sich um ein Best-Practice-Beispiel?

Durch die Struktur des Grundrisses ergibt sich die Möglichkeit einer guten Belüftung, vor allem auf den höher frequentierten Bewegungsflächen. Die Anordnung aller Räume um den zentralen Empfangstresen herum ermöglicht eine Übersichtlichkeit der gesamten Praxis. In den höher frequentierten Bereichen sind die konisch verlaufenden Bewegungsflächen ausreichend breit dimensioniert, um Begegnungen zwischen Patient*innen bei Bedarf zu minimieren. Die für das Personal und Besuchende entstehenden Wege sind kurz. Durch die Verbindung der Sprechzimmer über Türen können Mitarbeitende im Arbeitsalltag kurze Wege nutzen, wodurch Prozesse erleichtert und die Begegnungen zwischen Mitarbeitenden und Patient*innen reduziert werden. Gleichermaßen ergibt die nach Funktion angeordnete Raumstruktur grundsätzlich kürzere Wege zwischen den unterschiedlichen Räumen. Jedes Sprechzimmer verfügt über eigene Lagerflächen. Die Materialien für den täglichen Bedarf sind so immer in unmittelbarer Nähe verfügbar, sodass einerseits Wege vermieden werden und andererseits die Compliance mit korrekten Arbeitsprozessen unterstützt wird.

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Kindertagesstätte Jerusalemer Straße in Berlin, von Staab Architekten

Infrastrukturen |
Best Practice

Kindergarten Jerusalemer Straße, Berlin, Staab Architekten

Inmitten der hohen Zeilenbauten und der Blockrandbebauung des Berliner Stadtzentrums entwarfen Staab Architekten am Hausvogteiplatz ein „Haus zum Spielen“ für etwa 180 Kinder. Das dreigeschossige Gebäude wird von einem Terrassenraum durchstoßen, welcher alle Etagen über eine außenliegende Erschließung mit dem Garten im Osten des Grundstücks verbindet.

Informationen zum Projekt
Architekt*innen

Staab Architekten GmbH

Typologie

Kindertagesstätte

Bauvorhaben

Neubau

Fertigstellung

2002


Standort

Berlin

BGF

2.150 m2

Platz für

180 Kinder

Überlebensgroße Schmetterlinge schmücken die Sichtbetonfassade des Innenhofs der Kindertagesstätte am Hausvogteiplatz in Berlin Mitte. Sie sind Abgüsse alter Fassadenplatten und damit die letzte verbliebene Spur der ehemaligen DDR-Kita, die an diesem Standort weichen musste.
Aus dem dreigeschossigen Bau mit einer auffälligen roten Putzfassade bilden sich kleine Kuben heraus. Sie sind mit ihrer lichten Höhe von 1,20 Metern im Innenraum den Kindergartenkindern vorbehalten und dienen als Spiel-, Aufenthalts- und Ruheflächen. Die Erschließungsbereiche sind als Aufenthaltsbereiche konzipiert und laden die Kinder durch tiefe Fensterbänke in den großflächigen Fenstern zum Verweilen ein. Durch eine Drehung des U-förmigen Grundrisses ergeben sich große versetzte Terrassenflächen, die jedem Geschoss zugeordnet sind. Diese sind über Freitreppen miteinander verbunden, sodass jede Etage über einen direkten Zugang zum Außenraum verfügt. Die Kita wird von der Straßenseite über einen Unterschnitt an der nordwestlichen Gebäudeecke erschlossen. Im Erdgeschoss befinden sich neben dem großen Foyer, Büro und Personalraum, Küchen- und Lagerflächen sowie zwei Gruppeneinheiten mit den Aufenthaltsbereichen der Kinder. Eine Einheit besteht jeweils aus einem Gruppen- und einem Nebenraum. Es gibt insgesamt 14 Einheiten. WCs und Garderoben sind dezentral jeweils in den angrenzenden Bereichen angeordnet.

Warum handelt es sich um ein Best-Practice-Beispiel?

Die zum Teil überdachten Freiflächen im Außenraum des Kindergartens sind groß genug dimensioniert, um im Bedarfsfall temporäre Räume im Freien errichten zu können. Die Erschließung der einzelnen Etagen über die Freitreppe im Außenraum ermöglicht im Akutfall die Kohortierung sowie eine Erschließung aus dem Außenraum, wodurch die Infektionsgefahr minimiert werden kann. Durch die kompakte Bauweise des Kindergartens an der Jerusalemer Straße sind die Wege für die Kinder und die Betreuenden kurz. Die Ausbildung der Gruppeneinheiten und die dezentrale Verteilung der Garderobenräume und Sanitäranlagen an den jeweiligen Gruppen- und Spielräumen ermöglichen das Ausbilden von Kohorten aus maximal zwei in einem Cluster zusammengefassten Gruppen. So kann im Bedarfsfall die Aufrechterhaltung des Kitaalltags in Clustern ohne Kontakte zu anderen Gruppen ermöglicht werden.

Grundrisse

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Grundschule Freiham in München, Wulf Architekten

Infrastrukturen |
Best Practice

Grundschule Freiham, Quartierszentrum in München von Wulf Architekten

Bedingt durch den starken Einwohnerzuwachs der letzten Jahre kam die Münchner Stadtverwaltung zu der Idee, mehrere der erforderlichen Grundschulneubauten in einem Wettbewerb ausschreiben zu lassen. Das Stuttgarter Büro Wulf Architekten überzeugte mit einem modularen Bausystem und charakterstarken Tonnengewölben. An vier Standorten wurde dieser Vorschlag nun umgesetzt. Exemplarisch wird hier die westlich von der Münchner Innenstadt gelegene Grundschule Freiham Quartierszentrum vorgestellt.

Architekt*innen

wulf architekten gmbh, Stuttgart

Gebäudetypologie

Schulbau

Grundrisstypologie

Hallenschule

Bauvorhaben

Neubau

Fertigstellung

2017


Standort

Aubing-Lochhausen-Langwied, München

BGF

11.113 m2

Platz für

240 Schüler*innen

Das Münchner Lernhauskonzept unterteilt eine Schule in mehrere kleine Lernhäuser, die jeweils Platz für etwa 90–100 Schüler*innen bieten. Die fünf Lernhäuser bestehen aus je einer 1. bis 4. Klasse sowie einem jeweils zuständigen Team aus Lehrkräften, Sozialpädagog*innen und Erzieher*innen. Das daraus resultierende Raumprogramm umfasst vier Unterrichtsräume, zwei Räume für die Ganztagsbetreuung, einen Arbeitsraum für das Lehr- und Betreuungspersonal, einen Gemeinschaftsbereich, Abstellflächen und eine Sanitäranlage. Der Entwurf von Wulf Architekten sieht außerdem einen natürlich belichteten Pausenbereich vor.
Die fünfzügige Grundschule Freiham beinhaltet neben ihren Lernhäusern eine Mensa und eine Bibliothek, einen großen Mehrzweckraum, Büroflächen für die Verwaltung und eine große Zweifachsporthalle mit Freisportanlagen. Zusätzlich ist im südlichen Teil des Gebäudes das Haus für Kinder angegliedert, das drei Krippen und drei Kitagruppen beherbergt.
Beim Betreten der dreigeschossigen Grundschule werden die Schüler*innen von einem lichtdurchfluteten Foyer mit offenem Speisesaal empfangen. In südlicher Richtung schließen die Räume der Krippe und Kita an das Foyer an, im Osten das Lernhausmodul. Eine zentrale, zweiläufige Treppe verteilt die Schüler*innen auf die unterschiedlichen Lernhäuser. In beiden Bereichen, dem Lernhausmodul im Osten und dem Haus der Kinder im Süden, gibt es ein zentral angeordnetes Atrium, das alle Räume und das zentrale Treppenhaus mit Tageslicht versorgt. Trennwände zwischen dem Pausenbereich und den Räumen der Ganztagsbetreuung wurden mobil ausgeführt, um eine hohe Nutzungsflexibilität zu gewährleisten. Sie liegen jeweils zwischen zwei Klassenräumen. Überspannt werden die Räume von einem Gewölbetragwerk aus Tonnenschalen, das den Identifikationswert erhöhen und den Kindern in ihrem Zuhause während der Ganztagsbetreuung eine behütende Ausstrahlung vermitteln soll. Da durchbrechende Flurflächen dem Konzept des Münchner Lernhauses widersprechen, entschieden sich die Planenden, den notwendigen baulichen Rettungsweg nach außen zu verlagern. Diese Entscheidung prägt das äußere Erscheinungsbild der vier Schulen maßgeblich.
Im südöstlichen Teil des Grundstücks wurde die um ein Geschoss herabgesetzte Zweifachsporthalle errichtet. Zwischen ihr und dem L-förmigen Grundschulgebäude entstand so eine großzügige Freifläche, die als Pausenhof genutzt wird.
Die modulare Bauweise ermöglicht einen hohen Vorfertigungsgrad, was die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Bauvorhaben erhöhen und terminliche Vorteile erbringen soll. Sie beruht auf einem Raster von 10,5 x 9 m. Die einzelnen Geschosse sind als Stockwerksrahmen ausgesteift, sodass sie auch als Aufstockung von Kindergärten und Sporthallen geeignet sind. Eine zwei- oder dreigeschossige Ausführung ist möglich.

Warum handelt es sich um ein Best-Practice-Beispiel?

In Bezug auf den baulichen Gesundheitsschutz lassen sich folgende Aspekte des Entwurfs positiv hervorheben: Die Außenflächen sind großzügig dimensioniert und dezentral zugänglich. Sie ermöglichen somit eine problemlose Errichtung von temporären Räumen während einer Pandemie oder eines lokalen Infektionsausbruchs. Die einzelnen Lernhäuser lassen sich voneinander abgrenzen. So können im Bedarfsfall Kohorten aus je vier Klassen gebildet werden, die dann dezentral erschlossen werden. Innerhalb der einzelnen Kohorten sind die Wege kurz. Alle für den eigenständigen Schulbetrieb notwendigen Räume (Lagerflächen, Sanitäranlagen, Räume für das Lehrpersonal etc.) sind in einem Lernhaus enthalten. Die dezentrale Verteilung der Sanitäranlagen minimiert das Infektionsrisiko durch eine Reduzierung von Begegnungen unterschiedlicher Personengruppen und ermöglicht die Bildung von Kohorten. Durch die vielen transparent ausgeführten Zwischenwände wird die Übersichtlichkeit und damit einhergehend die Orientierung in den einzelnen Lernhäusern erhöht. Das Lehrpersonal kann so mehrere Gruppen beaufsichtigen, ohne dass diese sich im selben Raum aufhalten müssen. Entgegenkommende Personen können frühzeitig gesehen und Begegnungen bei Bedarf vermieden werden. Das Konzept des Münchner Lernhauses, pro Lernhaus einen festen Stamm an Lehr- und pädagogischem Personal vorzusehen, ist im Sinne der Infektionsprävention ebenfalls positiv hervorzuheben. Die großflächigen Fenster in Kombination mit den innenliegenden Atrien ermöglichen eine natürliche Be-, Ent- und Querlüftung in den kohortenspezifischen Räumen, Erschließungsbereichen und Gemeinschaftsräumen, wodurch die Luftqualität verbessert und das Infektionsrisiko durch luftgetragene Erreger minimiert werden kann.

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Kindertagesstätte in Lauterbach von Bernardo Bader Architekten

Infrastrukturen |
Best Practice

Kinderhaus am Entenbach in Lauterach von Bernardo Bader Architekten

Da Lauterach eine der am stärksten wachsenden Gemeinden der Region Vorarlberg ist, reichte der über 20 Jahre alte Bestandsbau des örtlichen Kindergartens nicht mehr aus. Das Büro Bernardo Bader Architekten plante am Rande des Landschaftsschutzgebietes Lautacher Ried einen 65 Meter langen Holzelementbau mit Platz für ebenso viele Kinder, der bei Bedarf in den nächsten Jahren erweitert werden kann.

Informationen zum Projekt
Architekt*innen

Bernardo Bader Architekten ZT GmbH

Typologie

Kindertagesstätte

Bauvorhaben

Neubau

Fertigstellung

2017


Standort

Lauterach, Österreich

BGF

1.300 m2

Platz für

65 Kinder

 

Quelle: Adolf Bereuter
Quelle: Adolf Bereuter
Quelle: Adolf Bereuter

In Rosa, Hellblau, Weiß und Gelb sind die vier Eingänge gestaltet, über welche die Kinder im Alter von 15 Monaten bis vier Jahren morgens zu ihren Gruppenräumen gelangen. Von außen sind durch unterschiedliche Raumhöhen vier Gebäudeteile erkennbar. Der größte und dem Altbau zugewandte Abschnitt beherbergt die Gemeinschaftsräume: Speisesaal, Bibliothek, einen multifunktionalen Bewegungsraum und einen Abstellraum für Tretroller, Fahrräder etc. In den anderen drei Gebäudeteilen befindet sich jeweils ein Gruppenraum. Die Erscheinung des langen, hölzernen Riegels erinnert durch seine Dachform und die separaten Eingänge an eine Aneinanderreihung einzelner Häuser – Reihenhäuser für Kinder. Jede Gruppe verfügt über ihren eigenen Eingang, eine Garderobe, einen Bewegungsraum, ein kleines Badezimmer und einen etwa 56 m² großen Gruppenraum mit Küchenzeile. Die Gruppenräume sind wie der Speisesaal und der Gemeinschaftsraum zum Garten hin ausgerichtet und mit einer kleinen Empore als Rückzugsort für die Kinder versehen. Breite Schiebetüren führen auf eine Loggia, die auch bei schlechterem Wetter das Spielen an der frischen Luft ermöglicht. Jeder Gruppenraum verfügt über einen eigenen Freibereich mit integrierten Lagerflächen für Outdoor-Spielsachen. Weitere Lagerflächen befinden sich unter der Empore, in den Gruppenräumen und im Keller des Gebäudes. Die Bewegungsräume liegen wie die Büro- und Besprechungsräume gegenüber der Gruppenräume auf der westlichen Seite des Gebäudes. In der Mitte verläuft ein alles verbindender, breiter Flur. Die Trennwände zwischen Flur und Aufenthaltsräumen sind allesamt aus Glas gestaltet, sodass das gesamte Gebäude – trotz seiner Tiefe von 20 Metern – mit Tageslicht versorgt wird. Bis auf die in Ost-West-Richtung verlaufenden Flure der separaten Eingänge sind alle Räume fünf Meter hoch. Die Wände und die Decke sind bis auf Höhe der Fensterbänder weiß verputzt, darüber mit Weißtannenholz verkleidet. Nur die Bodenplatte und die Teilunterkellerung des Gebäudes bestehen aus Beton. Teile des Flurs und die Böden der Gemeinschaftsräume sind mit Terrazzo ausgekleidet, in den Gruppenräumen entschieden sich die Architekt*innen für einen Bodenbelag aus Eschenholz. Die Fassade wiederum wurde mit Fichtenholz verkleidet. Das Gebäude verfügt über eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und erfüllt in Kombination mit einer Wärmepumpe (Sole/Wasser) den Passivhausstandard.

Quelle: Adolf Bereuter
Quelle: Adolf Bereuter
Warum handelt es sich um ein Best-Practice-Beispiel?

Die großen überdachten Freibereiche des Kindergartens ermöglichen das Spielen an der frischen Luft, und der angrenzende Garten ist entsprechend dimensioniert, um dort im Bedarfsfall weitere temporäre Räume errichten zu können. Die dezentrale Erschließung der einzelnen Gruppenräume ermöglicht das Bilden einzelner Kohorten innerhalb des Gebäudes. Da jede Gruppe über eigene Lagerflächen, Sanitäranlagen und eine Küchenzeile verfügt, ist im Bedarfsfall eine Kohortierung möglich. Die Bewegungsflächen sind großzügig dimensioniert, sodass die Kinder ausreichend Bewegungsmöglichkeiten haben und keine ungewünschten Kontakte auf engem Raum entstehen. Durch die klare Struktur mit der zentralen, innenliegenden Erschließung und der Gliederung in einzelne „Häuser“ ist das Gebäude sehr übersichtlich gestaltet. Die kontrollierte Wohnraumlüftung trägt zu einer guten Luftqualität bei, sodass das Infektionsrisiko über luftgetragene Erreger minimiert wird. Bei Bedarf wäre zusätzlich eine Querlüftung über die verglasten Ost- und Westfassaden möglich.

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