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Hitzeschutzpläne in Krankenhäusern, Senior*innen- und Pflegeeinrichtungen und bei ambulanten Diensten

19. Juni 2023 um 13:18

Hitzeschutzpläne in Krankenhäusern, Senior*innen- und Pflegeeinrichtungen und bei ambulanten Diensten

Pflegebedürftige und hochaltrige Menschen zählen zur Hochrisikogruppe für hitzebedingte Erkrankungen und Todesfälle. Meist vereinen sich hier unterschiedliche Risikofaktoren wie beispielsweise eine Einschränkung in der Selbstversorgung, chronische Erkrankungen oder auch Medikamenteneinnahme. Aber auch die Beschäftigten von Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und ambulanten Diensten sind aufgrund ihrer Tätigkeit sowie des Tragens von Berufskleidung besonders durch Hitze belastet.

Durch das Einführen von Hitzeschutzplänen in Senior*innen- und Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern sowie bei ambulanten Diensten können Sie den Hitzeschutz der Bewohner*innen, Patient*innen und Beschäftigten maßgeblich erhöhen.

Ein Hitzeschutzplan sollte kurz-, mittel- und langfristige Hitzeschutzmaßnahmen enthalten:

  • Langfristige Maßnahmen: Umsetzung baulicher Maßnahmen wie Beschattungen, Lüftungssysteme, klimaschonende Klimatisierung, Gestaltungen von kühlen Außenbereichen
  • Mittelfristige Maßnahmen vor dem Sommer: Schulung des Personals, Einführung eines Sommerspeisenplans, Etablierung von kühlen Pausenräumen, Informationsweitergabe über Aushänge oder Informationsschreiben an interne (z. B. Beschäftigte) und externe (z. B. Besucher) Personengruppen, Planung von kürzeren Einsatztouren
  • Kurzfristige Maßnahmen im Akutfall der Hitzeperiode: Anpassung des Betreuungsschlüssels bzw. Mobilisierung von Ehrenamtlichen, um Kapazitäten bei Pflegekräften freizusetzen, Reduzierung der Hitze in den Innenräumen durch Verschattung und aktive Kühlung, auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme der Patient*innen und Bewohner*innen achten, um eine Dehydration zu vermeiden, Umsetzung pflegerischer Maßnahmen, Anpassung der Pausenregelung

Hilfreiche Materialien

  • Musterhitzeschutzplan für Krankenhäuser
Das Bundesministerium für Gesundheit hat gemeinsam mit verantwortlichen Akteuren eine Bundesempfehlung „Musterhitzeschutzplan für Krankenhäuser“ (PDF, 1.9 MB)  erarbeitet. Diese steht als unverbindliche Unterstützung für die Kliniken zur Verfügung.
  • Hitzemaßnahmenplan
Das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München hat einen Hitzemaßnahmenplan für stationäre Einrichtungen (PDF, 2.4 MB) der Altenpflege entwickelt und stellt Informations- und Schulungsmaterial zur Verfügung.
  • Musterhitzeschutzpläne
Das Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin stellt Vorlagen für Hitzeschutzpläne für Krankenhäuser, ambulante Praxen, stationäre Pflege, ambulante Pflege, Einrichtungen zur med. Versorgung von obdach- bzw. wohnungslosen Menschen sowie Apotheken zur Verfügung.
  • Arbeitshilfen für den einrichtungsbezogenen Hitzeschutz

Das Landesamt für Gesundheit und Arbeitsschutz Nordrhein-Westfalen hat Arbeitshilfen für den Hitzeschutz in Krankenhäusern sowie in stationären Pflege- und Wohneinrichtungen erstellt. Sie enthalten eine Checkliste für den Schnelleinstieg, verschiedene Grundlagendokumente sowie detaillierte Handlungsinformationen inklusive einzelner Materialien zur direkten Nutzung.

  • Kommunikationsleitfaden "Pflegebedürftige Menschen vor Hitze schützen"

Der Kommunikationsleitfaden (PDF, 0.5 MB)  von KLUG und ecolo wurde im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums entwickelt und bietet allgemeine Informationen zur Gefährdung von pflegebedürftigen Menschen durch Hitze sowie eine praktische Übersicht über verschiedene Möglichkeiten, pflegebedürftige Menschen und Beschäftigte für das Thema Hitze und Hitzeschutz zu sensibilisieren.

Ähnliche Maßnahmen


© Bundesministerium für Gesundheit

Schulung von Ärzt*innen und ambulantem Pflegepersonal

15. Juni 2023 um 12:46

Schulung von Ärzt*innen und Pflegepersonal der ambulanten Pflege

Ärzt*innen und Pflegekräfte der ambulanten Pflege gelten als wichtiger Zugangsweg zur Erreichung hitzevulnerabler Personengruppen sowohl in der Arztpraxis als auch im häuslichen Umfeld durch Hausbesuche oder ambulante Dienste. Die Sensibilisierung und Befähigung dieser Berufsgruppen in Bezug auf hitzebedingte Gesundheitsrisiken sind somit von großer Bedeutung.

Hilfreiche Tipps für Schulungen von ambulantem Pflegepersonal:

  • Nehmen Sie Kontakt zu Trägern wie Arbeiterwohlfahrt (AWO), Caritas oder Johanniter sowie zu ambulanten Pflegedienste auf.
  • Etablieren Sie neue Angebote mit relevanten Organisationen oder Einrichtungen, z. B. Seniorenbeiräten.
  • Bieten Sie Schulungen vor dem Sommer zur Sensibilisierung und Befähigung in Bezug auf den Hitzeschutz von betreuten Personen an, aber auch in Bezug auf den Selbstschutz während Hitzewellen.

 

Hilfreiche Tipps für Schulung von Ärzt*innen:

  • Nutzen Sie bereits bestehende Strukturen wie ärztliche Qualitätszirkel oder etablieren Sie neue Angebote z. B. über den öffentlichen Gesundheitsdienst, Ärztenetzwerke oder Ärztekammern.

Hitzeschutz von älteren Menschen

Das Recklinghäuser Ärztenetz für Information und Qualität (RANIQ) und der Seniorenbeirat Recklinghausen organisieren den Hitzeschutz für ältere Menschen in Recklinghausen.

Hilfreiche Materialien

KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. stellt kostenlose Schulungsmaterialien für Ärzt*innen und ärztliche Praxen bereit.

Der Foliensatz ist als Fortbildung für Hausärzt*innen angelegt und stellt Handlungsmöglichkeiten dar, wie ältere Menschen bei Hitze geschützt werden können.

  • Online-Schulung "Pflege bei Hitze"
Die Online-Schulung vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit richtet sich an pflegende Angehörige und beruflich Pflegende. Sie liegt als Kurzfassung (1-2 Stunden) und als Langfassung (4-5 Stunden) vor.

Das Klinikum der LMU stellt kostenlose Informationsmaterialien für Gesundheitsberufe bereit.

Die Klima-Toolbox für die Arztpraxis aus dem Projekt AdaptNet stellt Arztpraxen kostenlose Materialien und Schulungen zum Thema Klimawandel und Gesundheit zur Verfügung. Sie umfasst eine Online-Basisschulung, praxisnahe Checklisten, vertiefende Module sowie Infomaterialien für Patient*innen. Alle Inhalte können direkt im Praxisalltag genutzt werden.

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat gemeinsam mit der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) einen „Musterhitzeschutzplan für ambulante psychotherapeutische Praxen“ als Bundesempfehlung entwickelt. Dieser soll Inhaber*innen einer psychotherapeutischen Praxis als Orientierung dienen, um Hitzegefahren bei Patient*innen sowie Praxis-Mitarbeitenden während der Sommermonate zu reduzieren.

© Bundesministerium für Gesundheit
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