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Infektionskritische Bereiche und Tätigkeiten

23. November 2024 um 20:57
Infektionskritische Bereiche und Tätigkeiten

Infektionskritische Bereiche und Tätigkeiten

Infektionskritische Bereiche und Tätigkeiten einer geplanten Infrastruktur sollten zu Beginn der Planung benannt werden, um diesen besondere Berücksichtigung zu geben und verfügbare Ressourcen im Bau und Betrieb entsprechend zu priorisieren. Die nachfolgenden Listen zeigen je Infrastruktur kritische Bereiche und Tätigkeiten auf.

Quelle: Jurk et al., 2023, SAVE-Forschungsbericht
Quelle: Jurk et al., 2023, SAVE-Forschungsbericht
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Warum betrifft der bauliche Gesundheitsschutz alle Infrastrukturen?

16. Oktober 2024 um 18:49
Warum betrifft der bauliche Gesundheitsschutz alle Infrastrukturen?

Warum betrifft der bauliche Gesundheitsschutz alle Infrastrukturen?

Der bauliche Gesundheitsschutz betrifft zunächst die gebaute Umgebung unterschiedlicher Infrastrukturen mit ihren Materialien, Ausstattungsgegenständen und technischen Anlagen sowie deren Einfluss auf das Infektionsrisiko. Innerhalb der gebauten Umgebung stellen jedoch Menschen als infizierte Wirte die primäre Infektionsquelle dar. Gebäude sind Orte für Zusammenkünfte unterschiedlicher Personen(-gruppen) und bedingen somit das Infektionsrisiko. Daher betrifft der bauliche Gesundheitsschutz alle gebauten Versammlungsorte.

Infektionsgeschehen in einer Vielzahl unterschiedlicher Infrastrukturen

Je nach Nutzung, Struktur und Prozess haben Gebäude als Infrastrukturen eine unterschiedlich große Auswirkung auf das lokale Infektionsgeschehen. Gemeinsam haben jedoch alle Infrastrukturen, dass sie ein Ort für Zusammenkünfte von Menschen sind. Für das Gemeinwohl unserer Gesellschaft ist es daher wichtig, Infektionen im Normalbetrieb und Schließungen von Infrastrukturen im Fall eines hohen Infektionsgeschehens wie einer Pandemie vorzubeugen, indem der Infektionsschutz in der Bauplanung beachtet wird.

 

Abbildung 1 verdeutlicht, dass die Infektionen mit SARS-CoV-2 im Jahr 2020 in sehr unterschiedlichen Infrastrukturen und zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfanden. Im gemeinsamen Forschungsprojekt SAVE der TU Braunschweig, TU Berlin und Charité Universitätsmedizin Berlin wurden Alten- und Pflegeheime, Arztpraxen, Kindertagesstätten und Schulen als kritische Infrastrukturen identifiziert und effektive Strategien zur Kontrolle und zum Umgang mit Ausbreitungswegen von Erregern in diesen Infrastrukturen erarbeitet. Die Infrastrukturen wurden als kritisch identifiziert, da sie Räume für unterschiedliche vulnerable Gruppen bieten und wichtig für die Aufrechterhaltung des alltäglichen Lebens und die soziale Entwicklung sind.
Arztpraxen sollten auch im pandemischen Fall geöffnet bleiben, um die ambulante Gesundheitsversorgung der Gesellschaft dauerhaft zu gewährleisten, und damit sie im Bedarfsfall genutzt werden können, um Impfkampagnen zu unterstützen.
Bildungseinrichtungen sollten während einer Pandemie weiterhin geöffnet sein, da sie für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft von großer Bedeutung sind und gleichzeitig Eltern sowie Erziehungsberechtigten die Möglichkeit bieten, ihre beruflichen Aktivitäten weiter auszuüben. Zusätzlich sind Alten- und Pflegeheime das Zuhause und der Lebensmittelpunkt einer vulnerablen Personengruppe unserer Gesellschaft, deren Schutz hohe Priorität hat.

Viele lüftungstechnische Empfehlungen und bauliche Entwurfsprinzipien des baulichen Gesundheitsschutzes sind generell auf alle Gebäude übertragbar. Neben den im Forschungsprojekt SAVE betrachteten Infrastrukturen gibt es jedoch weitere Infrastrukturen, die durch infrastrukturspezifische Prozesse und die Nutzung durch spezifische vulnerable Personengruppen besondere Maßnahmen erfordern. Krankenhäuser, Produktionsstätten, Supermärkte, Büros, Verkehrs- oder Verwaltungsbauten sind hierbei von großer Bedeutung. Auch deren betriebliche Aufrechterhaltung sollte während einer Pandemie gewährleistet sein, um Versorgungsengpässen vorzubeugen. Pandemische Situationen können zu erheblichen Engpässen in der Versorgung der Gesellschaft führen, wenn Infrastrukturen nicht mehr weiter genutzt werden können.

Zum gesundheitlichen Schutz und Wohlbefinden aller Menschen innerhalb gebauter Umgebungen sollte daher neben dem Brandschutz und Arbeitsschutz immer der bauliche Gesundheitsschutz in der Planung bedacht werden. Eine Beschreibung zur Umsetzung ist im Bereich Warum & Wie zu finden.

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Der Mehrwert des baulichen Gesundheitsschutzes

16. Oktober 2024 um 11:49
Der Mehrwert des baulichen Gesundheitsschutzes

Ein Mehrwert für alle Nutzenden in Gebäuden

Wir verbringen bis zu 90 % unserer Lebenszeit in Innenräumen. Zeit, die unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit beeinflusst. Wie der Bau sich auf unser Wohlbefinden und auch auf das Zusammentreffen zwischen Erregerquelle und Wirt auswirken kann, wird hier beschrieben.

Präventiver, reaktiver und adaptiver gesunder Bau

Bauliche Maßnahmen können die Rahmenbedingungen festlegen, in denen präventiv auf die alltägliche Basishygiene und das Wohlbefinden eingewirkt wird, aber auch reaktiv und adaptiv auf ein wechselndes lokales Infektionsgeschehen oder gar auf eine pandemische Situation reagiert werden kann. Dies umfasst makroskopische Zusammenhänge zwischen Umgebung und Mensch, beispielsweise Materialemissionen, die wir einatmen, die Vermeidung von Biofilmbildung auf Oberflächen, die wir berühren könnten, oder die Luftqualität, aber auch prozessuale Bedingungen, wenn beispielsweise genügend Desinfektionsmittelspender in Krankenhäusern an den sicht- und erreichbaren Stellen positioniert sind, um eine hygienische Pflege sicherzustellen. Eine bewegungsfördernde und grüne Architektur mit Sichtbezügen zu Pflanzen und Bäumen kann ebenfalls ein gesteigertes Wohlbefinden bewirken. Auch können durch baukonstruktive Details Reinigungsprozesse erleichtert werden.

Designentscheidungen der Grundrissstruktur prägen zudem die Interaktionsformen zwischen Personen, können das soziale Erleben intensivieren, aber auch Infektionsübertragungen zwischen Menschen befördern. Wenn ein Grundriss beispielsweise eine Kohortierung von Wohngruppen in Altenheimen erlaubt, kann einfacher auf lokale Ausbruchssituationen reagiert werden. Eine automatische, sensorgesteuerte Lüftungstechnik kann ebenfalls auf einen sich verändernden Kontext adaptiert werden. Die Planung sollte dabei niemals nur bis zum Abschluss des Bauvorhabens gedacht werden, sondern auch den Betrieb und die laufende Instandhaltung bedenken, die das persönliche Engagement der Nutzenden erfordern kann. Somit wirkt sich der Bau auf den Gesundheitsschutz aus und bildet die Rahmenbedingungen für Maßnahmen anderer Disziplinen. Die Architektur vereint wortwörtlich eine Vielzahl gesundheitsschützender Maßnahmen unter einem Dach. Der Ansatz des gesundheitsschützenden Bauens kann in Teilen analog zum Brandschutz gedacht werden. Durch eine präventive, reaktive und adaptive gesundheitsschützende Bauweise kann dann sowohl der Normalbetrieb verbessert als auch ein pandemischer Betrieb flexibel sichergestellt werden.

Keine absolute Sicherheit, aber eine gesundheitsschützende Umgebung

Bei der Entscheidung, welche Maßnahmen und Entwurfsprinzipien umgesetzt werden sollten, muss berücksichtigt werden, dass nicht alle möglichen Maßnahmen den infrastrukturspezifischen Gegebenheiten entsprechend sinnvoll sind. Voraussetzung dafür ist das Wissen, welche möglichen Krankheitserreger und Übertragungswege für welche Funktionsbereiche relevant sind. Dazu bietet der Bereich Hygiene Informationen. Auch muss beachtet werden, dass die Maßnahmen keine absolute Sicherheit vor einer Infektion garantieren, sondern ein Infektionsrisiko nur reduzieren können. Die gesamten Informationen dieser Wissensplattform tragen zum Verständnis und der Umsetzung des baulichen Gesundheitsschutzes bei. Bisher fehlen strukturierte Angaben und Leitfäden zum baulichen Gesundheitsschutz. Daher werden auf PlanGesund Entwurfsprinzipien und Empfehlungen zu deren Umsetzung vorgestellt und spezifische Fragen tiefergehend in Artikeln beantwortet. Eine erfolgreiche Umsetzung des baulichen Gesundheitsschutzes erfordert immer ein interdisziplinäres Denken und Handeln – also den intensiven fachlichen Austausch in allen Leistungsphasen der Planung.

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